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Der Standpunkt der Kunst
eines Volkes ist immer
der Standpunkt
seiner Menschlichkeit.

Adalbert Stifter

Veranstaltungen

Freitag, 9. Juni 2023

19.00 Uhr

Die vertriebenen Kinder

Buchvorstellung im Rahmen des Comicfestivals München

Projektor, HP8 Gasteig, Hans-Preißinger-Str. 8, München

Wie erlebten Kinder das Ende des Zweiten Weltkriegs? Was konnten sie mitnehmen, und wie war der Abschied von ihrem Heimatort? Wie war ihre Ankunft im zerstörten Deutschland? Und wo fühlen sie sich heute zu Hause? Auf diese Fragen antworteten Zeitzeugen, die die Vertreibung aus der Tschechoslowakei nach 1945 als Kinder erlebt haben.

Aus zahlreichen Filmgesprächen hat der Dokumentarfilmer Jan Blažek (Post Bellum, Prag) fünf Lebensgeschichten ausgewählt und zusammen mit dem Schriftsteller Marek Toman und fünf tschechischen Comiczeichnern und -zeichnerinnen – Jakub Bachorík, Magdalena Rutová, Stanislav Setinský, Františka Loubat und Jindřich Janíček ­ in die Graphic Novel Odsunuté děti (Vertriebene Kinder, 2020) verwandelt. Die deutsche Übersetzung kam 2023 im Verlag Balaena in der Übersetzung von Raija Hauck heraus.

Der Schriftsteller Marek Toman und die Zeichnerin Magdalena Rutová (angefragt) reden über die Entstehung der Graphic Novel und über Flucht und Vertreibung aus der Perspektive der Kinder. Moderation: Anna-Elena Knerich (BR).

Eintritt frei

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Balaena-Verlag und der Heimatpflegerin der Sudetendeutschen. Gefördert durch den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.

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Donnerstag, 15. Juni 2023

19.00 Uhr

Unter dem Steinernen Meer

Lesung und Gespräch

Café/Kavárna Lanna, Jiráskovo  nábřeží 45, Budweis/České Budějovice

In seinem neuesten Roman schildert der Literaturhistoriker und Schriftsteller Peter Becher die unauflösbare Verstrickung von Freundschaft und Verrat, Triumph und Niederlage, Gewalt und Schwäche, welche die böhmische Geschichte des 20. Jahrhunderts so verhängnisvoll prägte.

Der Schauplatz: die Südböhmische Metropole Budweis. Die Akteure: der Arzt Karl Tomaschek und der Ingenieur Jan Hadrava, die trotz unterschiedlichem nationalen Hintergrund in der Zwischenkriegszeit befreundet waren. Der eine wurde vertrieben, der andere nach dem Prager Frühling mit Berufsverbot belegt. Ihre zufällige Begegnung nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in Stifters Geburtsort Oberplan/Horní Planá weckt Erinnerungen und Emotionen.

Die Moderation des Gesprächs übernimmt Jan Štifter (Schrifstteller und Journalist), Lesung auf Tschechisch: Jiří Šesták (Schauspieler, Schriftsteller und Politiker).

Eintritt frei

In Kooperation mit dem Kulturmanagement Bayern-Böhmen, Europaregion Donau-Moldau

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15.–18. Juni 2023

 

„Unsere Deutschen“

Exkursion nach Aussig und Umgebung

Die Exkursion führt an wichtige Orte der gemeinsamen deutsch-tschechischen Geschichte.  In Aussig/Ústí nad Labem wurde dazu 2021 die Ausstellung „Unsere Deutschen“ durch das Collegium Bohemicum fertig gestellt, in der die zentralen Aspekte des jahrhundertelangen deutsch-tschechischen Zusammenlebens in den böhmischen Ländern im Mittelpunkt stehen. Neben einer ausführlichen Führung durch die Ausstellung wird das Zisterzienserkloster Kloster Ossegg/Osek besucht, das im 19. Jahrhundert zu einem wichtigen Zentrum für Literatur und Wissenschaft Nordböhmens wurde.

Besichtigt wird auch das Schloss Eisenberg/Jezeří, das Ende des 18. Jahrhunderts seine kulturelle Blüte erlebte. Zu den prominenten Persönlichkeiten, die das Schloss besuchten, gehören Johann Wolfgang von Goethe, Ludwig van Beethoven, dessen „Eroica“ auf dem Schloss aufgeführt wurde, oder Christoph Willibald Gluck, dessen Vater hier als Forstmeister beim Fürsten angestellt war. Ein Unikum ist die 1975 um 841 Meter verschoben Maria-Himmelfahrtskirche in Brüx/Most, die ebenfalls besucht wird.

Ergänzt wird das Programm durch Gespräche mit Vertretern des Centrum Bavaria Bohemia in Schönsee und des Kulturzentrums Řehlovice, zwei Institutionen, die sich dem deutsch-tschechischen Kulturaustausch intensiv widmen. Das genaue Programm und organisatorische Hinweise werden noch bekanntgegeben. Die Teilnehmerzahl ist auf maximal 30 begrenzt. Die Reise startet und endet in München und findet in Kooperation mit Krizek-Reisen Prag statt.

Hier geht´s zum Programm und zu Anmeldeinformationen.

Ein Angebot des Kulturreferats für die böhmischen Länder in Kooperation mit der Ackermann-Gemeinde

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Aktuelles

Online Veranstaltungen

Neu auf Youtube:

Josef und Otfried Preußler

Eine literarische Vater-Sohn-Beziehung

Vortrag von Jan Kvapil auf dem Böhmerwaldseminar 2022

Jan Kvapil, Aussiger Germanist, benennt in seinem Vortrag gegenseitige literarische Inspirationen von Josef und Otfried Preußler sowie für beide prägende Lebensstationen und Publikationen. So sind etwa Weihnachtsmotive und die Krippenkunst sowie die Gestalt des immer wieder Gegenstand literarischer Verarbeitung in Beiträgen und Werken von Vater und Sohn Preußler. Auch die Beziehung zwischen Deutschböhmen und Tschechen, insbesondere thematisierten beide wiederholt. Ausgeführt wird auch die zentrale Bedeutung der väterlichen Bibliothek in Reichenberg/Liberec gerade auch für Otfried Preußlers Werke, die während der Vertreibung vernichtet wurde.

Link zum Video

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Grenzen / Nachbarschaften / neue Stimmen

Grenzen, Nachbarschaften, neue Stimmen – ein bayerisch-tschechisches Netzwerktreffen

Im Juni dieses Jahres trafen sich in Sulzbach-Rosenberg sieben Schriftstellerinnen und Schriftsteller um über ihr Werk und das literarische Leben in ihren Länder zu reden. Kurzprosa und Filminterviews geben nun einen Enblick in die Themen und Gespräche.

Unter dem Motto „Grenzen, Nachbarschaften, neue Stimmen“ setzte sich im Juni 2022 der Austausch zwischen tschechischen und bayerischen Autorinnen und Autoren fort, der 2011 auf gemeinsame Initiative des Literaturhauses Oberpfalz und des Prager Literaturhaus begann und sich Themen wie „Heimat“ und „Gewalt und Gedächtnis“ widmete. Das Treffen fand erstmals als Kooperationsveranstaltung des Adalbert Stifter Vereins (München), des České literární centrum / Tschechischen Literaturzentrums (Prag) und des Literaturhauses Oberpfalz statt, nach einer gemeinsamen deutsch-tschechischen Lyrik-Veranstaltung im Sommer 2021.

Im Zentrum des dreitägigen Treffens mit Ulrike Anna Bleier, Dora Kaprálová, Sophia Klink, Markus Ostermair, Markéta Pilátová, Jan Štifter und Jonáš Zbořil (die ebenfalls eingeladene Slata Roschal musste wegen Krankheit absagen) standen Gespräche über aktuelle Schreibprojekte und Veröffentlichungen, bei denen die Übersetzerinnen und Dolmetscherinnen Julia Miesenböck und Lenka Hošová wertvolle Unterstützung leisteten.

Bei aller Unterschiedlichkeit der Themen und Textformen kristallisierte sich ein starkes gemeinsames Interesse für Orte und Nicht-Orte und für die Frage nach dem Verbunden-Sein und dem Sich-Fremd-Fühlen als existenziellem Lebensgefühl heraus. Sophia Klink, Biologin, Lyrikerin und Stifter-Stipendiatin 2022, und Jonáš Zbořil, Lyriker und Journalist, trafen sich darüber hinaus in ihrem Anliegen, über die Verbindung von Mensch und Natur zu schreiben, mit kritischem Blick für die zerstörerischen Auswirkungen des Anthropozän. Markus Ostermeier, dessen Debütroman „Der Sandler“ (2020. Osburg Verlag) im Münchner Obdachlosen-Milieu spielt, las eine Passage aus einem neuen Romanprojekt, das dem Bauerhof-Sterben und dem wenig beachteten Thema der Selbstmorde bei Landwirten nachgeht. Ulrike Anna Bleiers im Herbst 2022 veröffentlichter Roman „Spukhafte Fernwirkung“ (lichtung verlag) zeichnet sich durch ein stark fragmentiertes Erzählen aus. In kurzen Kapiteln entsteht ein Tableau von 200 Figuren, die dramaturgisch durch den Amoklauf in einem Einkaufszentrum miteinander verbunden sind. Auch Dora Kaprálová, bedient sich der kurzen Form der Prosa. Sie bezeichnete die Erzählungen ihres aktuellen Buchs „Inseln“ (in der deutschen Übersetzung erschienen im Balaena Verlag) als „literarische Bonsais“ und spürt darin einer mittel- und osteuropäischen Erfahrung des Fremdseins nach. Markéta Pilátová ist nach Jahren in Südamerika in ihre Heimatregion, in das böhmische Altvatergebirge, zurückgekehrt, den magischen Realismus der lateinamerikanischen Literatur im Gepäck. Ihr aktueller Roman „Die dunkle Seite“ (In deutscher Übersetzung im Wieser Verlag erschienen) kreist um ein Institut für Paranormale Phänomene – keine Erfindung – so die Autorin - sondern in Zeiten des Kommunismus ein sehr reales Instrument der Überwachung, das es in ähnlicher Form auch beim amerikanischen Geheimdienst gab. Weiter zurück in die tschechische Geschichte und in seine Heimatstadt Budweis führt Jan Štifters aktuelles Romanprojekt. Auf den Spuren seiner sudetendeutschen Großmutter interessiert ihn Budweis als vergessene deutsche Sprach-Insel Anfang des 20. Jahrhunderts und die Geschichte der Budweiser Kaffeehäuser, wie das „Café Groll“, die oftmals auch Bordelle waren.

Eine weitere Gesprächsrunde, an der auch Verlegerin Heike Birke aus dem Balaena Verlag teilnahm, konzentrierte sich auf den Austausch über die Bedingungen der Schriftstellerexistenz, über Möglichkeiten der Veröffentlichung und des Übersetzt-Werdens, die Rolle von Agenturen, über die Förderung, z.B. durch Aufenthaltsstipendien und über eigene Aktivitäten im Veranstaltungsbetrieb.

Die Teilnehmenden verfassten im Anschluss an das Treffen Kurzessays, die in deutscher Fassung hier im Literaturportal und in der tschechischen Version auf der Website des CLC veröffentlicht und nachzulesen sind. Dazu entstanden vor Ort im Literaturhaus kurze Video-Porträts, in denen die Autorinnen und Autoren zu Fragen nach der tschechischen und deutschen Literatur, nach der Bedeutung der Grenzöffnung 1989 und der Reaktion von Literatur auf aktuelle politische Ereignisse Stellung beziehen.

Das Vernetzungstreffen wurde gefördert vom Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds und der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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Launch der Medienplattform zwischengrenzen.online

Grenzen sind ein Thema, das mit der Coronapandemie, wiederkehrenden Migrationswellen und dem Krieg in der Ukraine noch aktueller geworden ist. Mit Blogbeiträgen, einer Video-Reihe und einem Podcast widmen wir uns mit der neuen Platform zwischengrenzen.online.

Grenzsituationen, Grenzziehungen sowie Grenzüberschreitungen und ihrer Bedeutung anhand von konkreten Beispielen aus dem mittel- und südosteuropäischen Raum. Biografien stehen dabei ebenso im Mittelpunkt wie Geschichte, Sprache, Kultur und geopolitische Aspekte.

Die Platform haben wir gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen vom Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München aufgebaut, im Rahmen eines gemeinsamen, von Kultur.Gemeinschaften ausgeschriebenen Förderprogramms.

Bis Jahresende werden wir wöchentlich neue Beiträge – Text, Video oder Audiofeature – veröffentlichen. Die ersten fünf Beiträge finden Sie bereits online auf: zwischengrenzen.online


Blog-Serie „Zwischen Grenzen“ 
Zuzana Jürgens: Wie ein Altarbild aus Tetschen nach Bayern und wieder zurückkam 
Enikő Dácz: Literarische Grenzen und Entgrenzungen: Adolf Meschendörfer, Heinrich Zillich und die Literaturpolitik des Dritten Reichs 

Videoreihe „Spot on“ 
Anna Paap: Margarete Schell 
Wolfgang Schwarz: Erich Kühnhackl 

Podcast „Münchner Grenzerfahrungen“ 
Tobias Weger: Die Geschichte überwindet Grenzen. Im Gespräch mit Konrad Gündisch 
 
Unserer „crossmedialen“ Features gehen auf unsere wissenschaftliche Forschung zurück – und sollen gleichzeitig auf dem digitalen Weg ein breites Publikum erreichen. Darum haben wir uns auch auf der „handwerklichen“ Ebene intensiv weitergebildet und uns im Rahmen des Projektes theoretisch und praktisch mit dem Thema der digitalen Wissensvermittlung auseinandergesetzt: 
 
Wie wird eine Online-Strategie entwickelt? Wie verfasse ich Texte, die auf Bildschirmen gerne gelesen werden? Diese Fragen haben wir gemeinsam mit der Kulturvermittlerin Dr. Tanja Praske beantwortet. 

Wie entwickle ich Video- und Audioformate? Und wie kann ich sie im eigenen Haus effizient, professionell und für das Zielpublikum ansprechend produzieren? Dazu haben uns die Filmemacher Holger Gutt und Michaela Smykalla von Filmkultur geschult. 

Nicht zuletzt haben wir mit dem renommierten Literatursprecher und Sprechtrainer Helmut Becker an unserer Sprechtechnik gearbeitet – neben dem Gehirn ist unsere Stimme das vielleicht wichtigste Instrument für Wissenschaftler:innen und Kulturmittler:innen, online, aber auch offline.  

Die visuelle und technische Entwicklung der Online-Plattform stellt eine weitere wichtige Horizonterweiterung für uns dar. Umso dankbarer sind wir über die produktive Zusammenarbeit mit der Designerin und Expertin für strategische Markenentwicklung Susana Frau und den Entwicklern von Kollektiv17

„Zwischen Grenzen“ ist also noch viel mehr als eine Auseinandersetzung mit dem Thema „Grenzen“ – es ist ein Projekt zur „digitalen Selbstermächtigung“ unserer Einrichtungen und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.  

Die Plattform zwischengrenzen.online wird zu unserer Online-Medienplattform werden, auch über das Projekt „Zwischen Grenzen“ hinaus. Für eine nachhaltige Nutzung ist also gesorgt.

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Publikationen

Kulturelle Brücken in Europa. Adel aus Böhmen und Mähren nach 1945

 

Zweisprachiger Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung, die vom Münchner Adalbert Stifter Verein initiiert wurde, ist soeben erschienen und beim Adalbert Stifter Verein sowie beim Verlag Argo bestellbar.

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Neues Stifter Jahrbuch

Neue Folge 36|2022

Im Juli 2022 veranstaltete der Adalbert Stifter Verein ein Kolloquium zu Konzepten der Literaturgeschichtsschreibung über die böhmischen Länder: Mirek Němec sprach über den Sinn von Literaturgeschichte dieses spezifischen Raums, und Juliane Prade-Weiss untersuchte, wie Rechtfertigungen von Massengewalt zwischen Kulturräumen wandern. Beide Vorträge sind hier abgedruckt, ebenso wie weitere Beiträge der Tagung von 2021 über Prager Studentenbewegungen: Harald Lönnecker, der leider im Sommer verstorbene langjährige Leiter des Burschenschaftsarchivs im Bundesarchiv in Koblenz, widmete sich dem Antisemitismus in den Prager Burschenschaften um 1900; Peter Becher untersuchte die nationale Semantik von Studentenliedern im 19. und frühen 20. Jahrhundert, und Zuzana Jürgens arbeitete Selbststilisierungstrategien in Erinnerungstexten von studentischen Zeugen der Samtenen Revolution heraus. Außerdem dokumentiert Jozo Džambo ausführlich die Besuche Kaiser Franz Josephs in Prag, und wir lassen Sie teilhaben an einer bemerkenswerten Erwerbung des Adalbert Stifter Vereins: Einen originalen Brief unseres Namensgebers an seinen Verleger Gustav Heckenast finden Sie als Reproduktion und Transkription im Jahrbuch. Die Laudationes zum Otokar-Fischer-Preis, der Jahresbericht 2022, Rezensionen und eine Zeitschriftenschau ergänzen wie immer die wissenschaftlichen Beiträge.

 

 

Inhalt

Zuzana Jürgens und Franziska Mayer: Und trotzdem Kultur

 

Otokar-Fischer-Preis 2020

Jan Budňák: Laudatio auf Kateřina Čapková und Hillel J. Kieval

Veronika Jičínská: Laudatio auf Marek Vajchr

 

Weitere wissenschaftliche Beiträge und Essays

Franziska Mayer: Eine Frage der Farbe. Ein Brief Adalbert Stifters an seinen Verleger

Jozo Džambo: Willkommen an der Moldau? Die Besuche Kaiser Franz Josephs I. in Prag

Harald Lönnecker: „besondere Prager Verhältnisse“. Deutscher studentischer Antisemitismus 1880–1914

Peter Becher: „Noch klingen deutsche Lieder …“. Selbstinszenierung und patriotische Inhalte Prager Studentenlieder

Zuzana Jürgens: 1989 erzählen. Studentische Akteurinnen und Akteure der Samtenen Revolution in Tagebuch und Erinnerungen

Mirek Němec: Über den Sinn einer Literaturgeschichte der deutschen Literatur Prags und der böhmischen Länder. Ein Debattenbeitrag über das Handbuch

Juliane Prade-Weiss: Transfer – sprachlich, literarisch, ideologisch. Überlieferung von Rechtfertigungen von Massengewalt

 

Rezensionen

Thomas Krzenck – Michal Dragoun, Adéla Ebersonová, Lucie Doležalová (Hrsg.): Středověké knihovny Augustiniánských kanonií v Třeboni a Borovanech [Die mittelalterlichen Bibliotheken der Augustiner-Kanonien in Wittingau und Forbes]

Thomas Krzenck – Lucie Doležalová, Karel Pacovský (Hrsg.): Počátek českého knihtisku Lipnická bible. Štít víry v neklidných časech pozdního středověku [Die Lipnitzer Bibel. Ein Schild des Glaubens in den unruhigen Zeiten des Spätmittelalters]

Peter Becher – Carsten Gansel: Kind einer schwierigen Zeit: Otfried Preußlers frühe Jahre

 

Zeitschriftenschau

Aussiger Beiträge. Germanische Schriftenreihe aus Forschung und Lehre

Bohemia. Zeitschrift für Geschichte und Kultur der böhmischen Länder. A Journal of History and Civilisation in East Central Europe

Brücken. Zeitschrift für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaft

Germanoslavica. Zeitschrift für germano-slawische Studien

Jahrbuch. Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich

Studia Germanistica. Acta Facultatis Philosophicae Universitatis Ostraviensis

 

Jahresbericht 2022

 

Autoren und Mitarbeiter

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Neue Ausgabe Sudetenland

3-4|2022

Das aktuelle Heft ist dem Kunsthistoriker, Denkmalpfleger und Grenzgänger Hugo Rokyta (1912–1999) gewidmet, auf dessen Initiative unter anderem die Einrichtung der Gedenkstätte in Adalbert Stifters Geburtshaus in Oberplan/Horní Planá zurückgeht; es erinnern sich Weggefährten aus seinem universitären, publizistischen und denkmalpflegerischen Umfeld. Beiträge von Johannes Jetschgo und Tereza Vokurková zeugen ebenso vom Erfindungsreichtum böhmischer Industrieller wie der Schwerpunkt über die Porzellanindustrie in Böhmen. Hartmut Binder wirft ein Licht auf die lebhafte Freizeitbeschäftigung in Kafkas Familie, Michael Eckardt findet die Spuren eines böhmischen Emigranten in Südafrika. Die Übersetzerin Zuzana Finger blickt zurück auf ihren Weg zum Tschechischen, Franziska Mayer hat die Ghettogeschichten von Lepold Kompert wiedergelesen, und Hansjürgen Gartner blickt auf das reiche Schaffen des berühmten Künstlers Friedensreich Hundertwasser. Außerdem finden Sie im Heft die preisgekrönte Übersetzung von Susanne Marlene Bierlmeier eines Romanausschnitts von Elsa Aids, Texte des bayerisch-tschechischen Netzwerktreffens und Gedichte der Stifter-Stipendiatinnen Christine Pitzke und Sophia Klink.

 

Editorial

Peter Becher: Vielfältige Vergangenheit, ungewisse Zukunft

 

Feuilleton

Ursula Haas: Ahoj zwischen München und Prag

 

Porträt: Hugo Rokyta

Erhard Koppensteiner: Geglückter Dienst an der Kultur

Harald Salfellner: Altprager Original

Lenka Hůlková: Stifter-Gedenken und Völkerverständigung

 

Thema: Unternehmer und Industrielle

Johannes Jetschgo: Pioniere und Großunternehmer. Aufstieg und Fall der Industriellenfamilie Lanna

Tereza Vokurková: Gartenkunst hinter Industrieanlagen

 

Thema: Porzellan aus Böhmen

Thomas Miltschus: Aus den Bädern in alle Welt

Thomas Miltschus: Luxus für die High Society

István Gergely Szűts: Sudetendeutsche Porzellanmaler in Ungarn

 

Literatur im Spiegel

Hartmut Binder: Franzefuß. Vom Kartenspiel in der Familie Kafka

Hans Oskar Simon: Victor Fleischer – eine Würdigung (1950)

Michael Eckardt: „Er stammte aus Komotau in Böhmen“. Eine biografische Wiedergutmachung für Victor Fleischer

 

Forum der Übersetzer

Zuzana Finger: Mein verschlungener Weg zum Tschechischen

 

Lyrik

Christine Pitzke: Der Penelopist

Sophia Klink: Horní Planá (Anwurf und Tünche; Schwemmhaken; Um ein Tal zu fluten)

 

Prosa

Elsa Aids: Vorbereitet auf alles

Sophia Klink: Niemandsland

Jan Štifter: Autobahn nach Süden

 

Kunst und Kontext

Hansjürgen Gartner: Friedensreich Hundertwasser

 

Wiedergelesen

Franziska Mayer: Jüdische Stoffsuchergeschichten. Leopold Komperts Sammlung „Aus dem Ghetto“ (1848)

 

Aktuelle Kultur

Martina Schneibergová: Wiederentdeckte Märchenoper. Jaromír Weinbergers „Schwanda“ im Prager Nationaltheater

Martina Schneibergová: Stimmen aus der Vergangenheit. Poesiomaten erinnern an die ehemalige Bevölkerung

 

Würdigungen

Susanne Habel: Zwischen hier und dort. Nachruf auf die Schriftstellerin Erica Pedretti (1930–2022)

Ursula Haas: Erwachend höre ich die Träume sprechen. Johanna Anderka (1933–2022), große Dichterin aus Mähren

Wolfgang Sréter: Es kommt darauf an, die Welt zu entdecken

 

Rezensionen

 

Jahresverzeichnis: 64. Jahrgang 2022

 

Autoren, Mitarbeiter, Bildnachweis

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Má cesta k našim Němcům

Deset českých pohledů

Wolfgang Schwarz (ed.)

„Unsere Deutschen“ werden die Sudetendeutschen von den Tschechen genannt. Lange lebten beide Volksgruppen in Böhmen friedlich zusammen. Nazi-Terror, Vertreibung und kommunistische Ideologie beendeten dieses Zusammenleben gewaltsam. Der Kommunismus dämonisierte fortan alle Sudetendeutschen pauschal als Revanchisten, auf sudetendeutscher Seite blieb man oft auf das eigene Leid fokussiert. Welche persönlichen Erfahrungen verbinden tschechische Schriftsteller, Künstler und Intellektuelle mit ihren einstigen Landsleuten, aber auch mit den Deutschen generell? Während einer zwischen 2016 und 2018 in München durchgeführten Vortragsreihe erzählten zehn bekannte Autorinnen und Autoren von ihren Erlebnissen und Wahrnehmungen und setzten sich auch mit der Vertreibung der Sudetendeutschen ab 1945 auseinander.

Die Publikation ist die tschechische Übersetzung des Buchs Mein Weg zu unseren Deutschen, erschienen 2019 im lichtung Verlag.

Mit Beiträgen von Radka Denemarková, Tomáš  Kraus, Tomáš Kafka, Jiří Padevět, Lída Rakušanová, Jaroslav Rudiš, Erik Tabery, Mark Ther, Kateřina Tučková und Milan Uhde.

Gefördert durch die Agentura pro rozvoj Broumovska [Agentur für die Entwicklung des Braunauer Ländchens]

Broumov: Agentura pro rozvoj Broumovska 2022. 147 Seiten. ISBN: 978-80-907208-9-3. 8,00 €

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