Der Standpunkt der Kunst
eines Volkes ist immer
der Standpunkt
seiner Menschlichkeit.
Adalbert Stifter
Anknüpfend an das im Jahr 2017 erschienene „Handbuch der deutschen Literatur Prags und der Böhmischen Länder“ (hrsg. von Peter Becher, Steffen Höhne, Jörg Krappmann und Manfred Weinberg) sollen im Rahmen des Kolloquiums Themen und Fragen diskutiert werden, die sich aus dem Konzept des Handbuchs und einzelner Artikel ergeben haben, und neue Projekte mit diesem Schwerpunkt angestoßen werden. Bei dem Kolloquium sind deshalb auch explizit Studierende willkommen.
Als Keynote-Speaker spricht Primus-Heinz Kucher (Institut für Germanistik, Universität Klagenfurt) über „Zugehörigkeiten/Raumkonzepte – national, regional, sprachlich“ und Marek Nekula (Institut für Slavistik, Universität Regensburg) über „Transfer – sprachlich, literarisch, ideologisch“
Das genaue Programm finden Sie hier.
Eintritt frei
Anmeldung erforderlich unter eveeno.
Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins, der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft und der Slavischen Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie dem Ústav české literatury a komparatistiky – Filozofická fakulta Univerzity Karlovy.
Im Rahmen eines Forschungsverbunds aus Einrichtungen an den Universitäten Regensburg, Passau, Prag und Aussig/Ústí nad Labem sowie dem Kulturreferat für die böhmischen Länder im Adalbert Stifter Verein ging im Oktober 2019 eine Exkursion mit Studierenden den Spuren der ehemaligen deutschsprachigen Bevölkerung im Böhmerwald nach. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen wählten jeweils eine der dabei entstandenen Fotografien aus und verfassten dazu einen Text. Die in deutsch und tschechischer Sprache sowie in digitaler Form vorliegende Ausstellung zeigt alte Friedhöfe, Kirchen, Reste verschwundener Orte und neu gegründete Museen und nimmt den Besucher mit in eine vergangene Welt.
Ausstellungsdauer: 15. Juli bis 1. Oktober 2022
Öffnungszeiten: Mo bis Fr 8–20 Uhr, Sa 9-18 Uhr
Eintritt frei
Eine Veranstaltung des Bohemicums Regensburg und des Kulturreferats für die böhmischen Länder in Kooperation mit der Bibliothek der Universität Regensbur
Das Sudetendeutsche Museum in München durfte pandemiebedingt leider nicht festlich eröffnet werden, daher wird dies nun an einem Wochenende in Form eines Museumsfestes nachgeholt. Vier Tage lang vom 14. bis zum 17. Juli bietet das Museum jede Menge Veranstaltungen für Groß und Klein, Jung und Alt mit kostenlosem Eintritt an. Die Museumspädagogin Nadja Schwarzenegger entwickelte zusammen mit der Kulturreferentin Anna Paap eine Museumsrallye, die Kinder und Familien durch das Museum führt (zweisprachig deutsch oder tschechisch). Weitere Informationen zu der Veranstaltung: www.sudetendeutsches-museum.de.
Eine Veranstaltung des Sudetendeutschen Museums in Kooperation mit dem Kulturreferat für die böhmischen Länder
München, 18. Mai 2022
Ein tschechischer Autor und eine bayerische Autorin, Jan Němec und Sophia Klink, sind die diesjährigen Stifter-Stipendiaten, die für einen bayerisch-tschechischen Stipendiumsaufenthalt in Oberplan/Horní Planá (CZ) ausgewählt worden sind. Das Stipendium umfasst den einmonatigen Residenzaufenthalt (15.9. – 15.10.2022) im Geburtsort Adalbert Stifters in Böhmerwald und ist mit 1.000 Euro dotiert.
München, 2. Mai 2022
Eine Fachjury aus insgesamt acht Mitgliedern aus der Tschechischen Republik, Deutschland, Österreich und der Schweiz hat am Freitag, den 1. April 2022, die Otokar-Fischer-Preisträger 2022 ausgewählt.
Der mit 1.000 Euro dotierte Otokar-Fischer-Preis wird den Preisträgern am 19. Mai 2022 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Goethe-Institut in Prag überreicht. Die beiden ausgezeichneten Arbeiten werden im Anschluss in öffentlichen Vorlesungen präsentiert.
Neu auf Youtube:
Dagmar Pecková, geboren in der Nähe von Chrudim in Ostböhmen, ist eine international erfolgreiche Sopranistin und gehört zu den bekanntesten Opernsängerinnen Tschechiens. Sie pendelt zwischen Deutschland und Tschechien und erzählt in der Interviewreihe "Im Fokus" über ihre unterschiedlichen Erfahrungen in beiden Ländern.
Moderation: Wolfgang Schwarz, Kulturreferent für die böhmischen Länder im Adalbert Stifter Verein
Neu auf Youtube:
Jiří Havelka, 1980 in Iglau/Jihalva geboren, spricht über seine Auseinandersetzung mit den Deutschböhmen und ihrer Geschichte. In seinen Theaterstücken Dechovka und Očitý svědek (Augenzeuge) thematisiert er die Nachkriegsgewalt an Sudetendeutschen im mährischen Dobrenz/Dobronín und in Prerau/Přerov.
Moderation. Wolfgang Schwarz (Kulturreferent für die böhmischen Länder)
Neu auf Youtube:
Zuzana Jürgens (Adalbert Stifter Verein) spricht mit Gudrun Heißig über ihre Zeit in der Tschechoslowakei und in München sowie über ihre Arbeit als Dolmetscherin und Übersetzerin.
Ein Video des Adalbert Stifter Vereins (Regie: )
(Link: https://www.youtube.com/)
Anlässlich des 25. Jahrestags der Unterzeichnung der Deutsch-Tschechischen Erklärung schalten wir das Sudetenland-Interview "Ein Deutscher und Tschechen" mit Joachim Bruss, dem langjährigen Geschäftsführer des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds und Dolmetscher und Übersetzer frei. Viel Freude beim Lesen!
Online-Angebote aus der Eigen-Produktion des Adalbert Stifter Vereins sind ab sofort unter der Rubrik Mediathek zu finden, die auf den Youtube-Kanal des Adalbert Stifter Vereins führt.
Hier können Videos unter mehreren Rubriken ausgewählt werden: Literatur und Wissen, Musik, Böhmerwaldseminar und Literatur im Café.
Außerdem sind unter dem Punkt Gelesen Schauspielerinnen und Schauspieler zu hören und zu sehen, die selbstgewählte Texte ihrer Lieblingsschriftsteller aus Böhmen und Mähren lesen.
Zu seinem 200. Geburtstag erinnert das aktuelle Sudetenland-Heft an den Pionier der Genetik Gregor Mendel und zugleich an einen anderen Brünner Naturforscher, Rabbi Baruch Placzek: Beide prägten ihre Heimatstadt und litten unter dem Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion. Extreme bestimmen auch das Leben des deutschböhmischen Schriftstellers Franz Fühmann, der Ende des Zweiten Weltkriegs in russische Kriegsgefangenschaft geriet und in einem Umerziehungslager zum Kommunisten wurde. Dem realen Sozialismus der DDR, in der er bis zu seinem Tod lebe, stand er dennoch kritisch gegenüber. Wolftraud de Concini und Vratislav Maňák reflektieren aus unterschiedlichen Perspektiven über den Begriff „Heimat“, die Übersetzerin Eva Profousová denkt über die deutsche Sprache nach, die Fotografin Iren Stehli erinnert sich in einem Gespräch mit Michael Fürbeck an ihr Studium und ihr Leben in Prag. Jozo Džambo hat eine Posse über böhmische Amerikaauswanderer entdeckt, Susanne Habel zwei Romane des bayerisch-böhmisch-kanadischen Schriftstellers Wolfgang Schmidt und Hansjürgen Gartner den Maler Kurt Paul Lohwasser. Daneben bringen wir Lyrik und Prosa der beiden Stifter-Preisträger Slata Roschal und Ondřej Hložek, einen Ausschnitt aus dem Roman Vergessene Patrioten 1932 von Josef Kocourek und aktuelle Kulturberichte aus Tschechien – eine neue Rubrik, die von Martina Schneibergová betreut wird.
Editorial
Ursula Haas: Erbsenzähler
Feuilleton
Petr Manteuffel: Zwischen Prag und Berlin oder umgekehrt
Porträt: Gregor Mendel und Baruch Placzek
Marek Vácha: Auf den Spuren eines Unbekannten
Arthur Schnabl: Ein schwieriger Held und seine Verehrer
Monika Halbinger: „Zu eng ist mir der Raum“. Der Rabbiner und Naturforscher Baruch Placzek (1834–1922)
Thema: Heimaten
Renate Zöller: Powidl und der Garten Eden
Wolftraud de Concini: Von Powidl, Beuschel und Kartoffelpuffern
Vratislav Maňák: Der nackte Noahn
Thema: Franz Fühmann
Eduard Schreiber (Radonitzer): Sláva azuru, Franz!
Franz Fühmann: Die Verteidigung der Reichenberger Turnhalle
Isabel Fargo Cole: Die Einheit des Widerspruchs
Literatur im Spiegel
Jozo Džambo: Ein Böhm’ in Amerika
Forum der Übersetzer
Eva Profousová: Der Tisch, des Tisches
Kunst und Kontext
Hansjürgen Gartner: Kurt Paul Lohwasser
Im Gespräch
„Beseelendes Gefühl von Resonanz“. Michael Fürbeck im Gespräch mit Iren Stehli
Prosa
Josef Kocourek: Vergessene Patrioten 1932
Slata Roschal: Horní Planá
Lyrik
Ondřej Hložek: Břidličná pole – Schieferfelder
Wiedergelesen
Susanne Habel: Erinnerungsschreiben. Wolfgang Schmidts Romane „Die Geschwister“ (1993) und „Albertines Knie“ (1994)
Aktuelle Kultur
Martina Schneibergová: Fund in Sankt Maurenzen
Martina Schneibergová: Ungeahnte Aktualität
Würdigungen
Franziska Mayer: Ausgezeichnete Wissenschaft. Die Preisträger des Otokar-Fischer-Preises 2022 stehen fest
Rezensionen
Autoren, Mitarbeiter, Bildnachweis
Wolfgang Schwarz (ed.)
„Unsere Deutschen“ werden die Sudetendeutschen von den Tschechen genannt. Lange lebten beide Volksgruppen in Böhmen friedlich zusammen. Nazi-Terror, Vertreibung und kommunistische Ideologie beendeten dieses Zusammenleben gewaltsam. Der Kommunismus dämonisierte fortan alle Sudetendeutschen pauschal als Revanchisten, auf sudetendeutscher Seite blieb man oft auf das eigene Leid fokussiert. Welche persönlichen Erfahrungen verbinden tschechische Schriftsteller, Künstler und Intellektuelle mit ihren einstigen Landsleuten, aber auch mit den Deutschen generell? Während einer zwischen 2016 und 2018 in München durchgeführten Vortragsreihe erzählten zehn bekannte Autorinnen und Autoren von ihren Erlebnissen und Wahrnehmungen und setzten sich auch mit der Vertreibung der Sudetendeutschen ab 1945 auseinander.
Die Publikation ist die tschechische Übersetzung des Buchs Mein Weg zu unseren Deutschen, erschienen 2019 im lichtung Verlag.
Mit Beiträgen von Radka Denemarková, Tomáš Kraus, Tomáš Kafka, Jiří Padevět, Lída Rakušanová, Jaroslav Rudiš, Erik Tabery, Mark Ther, Kateřina Tučková und Milan Uhde.
Gefördert durch die Agentura pro rozvoj Broumovska [Agentur für die Entwicklung des Braunauer Ländchens]
Broumov: Agentura pro rozvoj Broumovska 2022. 147 Seiten. ISBN: 978-80-907208-9-3. 8,00 €
Die besten deutsch- bzw. tschechischsprachigen (germano)bohemistischen Arbeiten der Jahre 2018/19 wurden 2021 in Prag ausgezeichnet. Die Laudationes und zwei Beiträge der Preisträger sind im Jahrbuch nachzulesen: Ivo Habán stellt den sudetenschlesischen Maler Paul Gebauer vor, Neil Stewart zieht erhellende Parallelen zwischen Karel Hlaváček und Franz Kafka. Wie Kafka sich mit dem Jiddischen auseinandersetzte und dabei über seine eigene jüdische Identität nachdachte, beschreibt Boris Blahak. Und zu der Tagung über studentische Bewegungen, Netzwerke, Avantgarden in Prag finden Sie einen Bericht sowie einen der Vorträge: Marek Vajchr entdeckt die Figur des Prager Studenten schon im 18. Jahrhundert bei dem preußisch-böhmischen Schriftsteller Otto von Graben zum Stein. Der Jahresbericht 2021, Rezensionen und eine Zeitschriftenschau ergänzen die wissenschaftlichen Beiträge.
Inhalt
Zuzana Jürgens und Franziska Mayer: Aufbruch ins Digitale
Johannes John: Produktive Neugier. Alfred Doppler zum 100. Geburtstag
Otokar-Fischer-Preis 2020
Jan Budňák: Laudatio auf Ivo Habán und Anna Habánová für die beste tschechischsprachige germanobohemistische Arbeit der Jahre 2018/19
Alfrun Kliems: Laudatio auf Neil Stewart für die beste deutschsprachige germanobohemistische Arbeit der Jahre 2018/19
Peter Becher: Laudatio auf Jiř Stromšík. Sonderpreis der Jury
Ivo Habán: Paul Gebauer, ein Moderner im Sog der Heimatkunst
Neil Stewart: Hybridität und Metamorphose. Karel Hlaváček und Franz Kafka
Weitere wissenschaftliche Beiträge und Essays
Boris Blahak: Jiddisch hören, jüdisch sprechen. Spracherwerbs- und Spracherinnerungsstrategien bei Franz Kafka und Max Brod
David Smrček: Tagungsbericht: Studentische Bewegungen, Netzwerke, Avantgarden. Das Beispiel Prag in Politik, Literatur, Film und kulturellem Gedächtnis 1848 bis 1990
Marek Vajchr: „Prager Studenten“ und andere böhmische Motive im Werk von Otto von Graben zum Stein
Rezensionen
Thomas Krzenck – Lucie Doležalov , Michal Dragoun (Hrsg.): Kříž z Telče (1434–1504). Písař, sběratel, autor [Kříž von Teltsch (1434–1504). Schreiber, Sammler, Autor]
Thomas Krzenck – Kamil Boldan: Počátek českého knihtisku [Die Anfänge des böhmischen Buchdrucks]
Bernd Rill – Pierre Monnet: Karl IV. Der europäische Kaiser
Franz Adam – Adalbert Stifter: Briefe 1859–1862. Hrsg. von Wolfgang Hackl und Wolfgang Wiesmüller
Zeitschriftenschau
Aussiger Beiträge. Germanische Schriftenreihe aus Forschung und Lehre
Bohemia. Zeitschrift für Geschichte und Kultur der böhmischen Länder. A Journal of History and Civilisation in East Central Europe
Brücken. Zeitschrift für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaft
Germanoslavica. Zeitschrift für germano-slawische Studien
Jahrbuch. Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich
Studia Germanistica. Acta Facultatis Philosophicae Universitatis Ostraviensis
Jahresbericht 2021
Autoren und Mitarbeiter
Nun online komplett zweisprachig!
Hrsg. von Lucie Eiermann und Radka Denemarková
Das von der ehemaligen Leiterin des Prager Literaturhauses deutschsprachiger Autoren, Lucie Eiermann, und der tschechischen Schriftstellerin Radka Denemarková herausgegebene Buch beinhaltet viele Beiträge von Familienmitgliedern, Freunden, Bekannten und Weggefährten František Černýs. Das Buch, das auch Beiträge von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dem ehemaligen tschechischen Außenminister Karel Schwarzenberg enthält, ist aus Anlass des 90. Geburtstags des bekannten Diplomaten entstanden.
Das Kulturreferat für die böhmischen Länder fungierte bei der Erstellung der Publikation als deutscher Partner und unterstützte das Werk mit einem Zuschuss. Die gedruckte Version enthält die Beiträge nur in der jeweiligen Muttersprache der Autoren (deutsch oder tschechisch).
Hier können Sie die Publikation komplett zweisprachig einsehen oder herunterladen.
Die gedruckte Publikation kann bei Lucie Eiermann unter cernohousova@gmail.com bestellt werden.