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Der Standpunkt der Kunst
eines Volkes ist immer
der Standpunkt
seiner Menschlichkeit.

Adalbert Stifter

Veranstaltungen

Donnerstag, 23. März 2023

19.00 Uhr

Das Thema: Erika Mann?

Theateraufführung

Saal X, HP8 – Gasteig, Hans-Preising-Str. 8, München

„Wir haben nichts als unsere eigene Stimme und Person … und die ‚Pfeffermühle‘ wäre glücklich, wenn sie ihr winziges, winziges, winziges Teilchen dürfte beigetragen haben zum Sieg der Besinnung und der Vernunft in Europa.“ (Erika Mann)

Die Prager Theatergruppe Das Thema hat sich Erika Mann zum Thema genommen. Erika Mann war selbst Kabarettistin und Schauspielerin, aber auch Kriegsreporterin und Schriftstellerin. Die Truppe erforscht diese witzige, scharfe und eigenwillige Persönlichkeit zusammen mit dem Publikum: Wer war sie, was bewegte sie, und wie nutzte sie ihre Kunst im Kampf gegen den Faschismus?

Das Programm ihres Kabaretts Pfeffermühle und dessen mehrjährige Tour durch Europa (mehrmals auch durch die Tschechoslowakei) sind Ausgangspunkt der Annäherung. Damals wollte es seinem Publikum die Augen öffnen und zeigen, wer Hitler und die Nazis wirklich waren. Damals waren sie das große Böse, aber womit kämpfen wir heute, und wie kann uns ihre Arbeit dabei noch heute inspirieren?

Das Thema arbeitet mit biografischen Fragmenten, Zitaten aus Gesprächen, Büchern, Briefen und Originaltexten der Pfeffermühle und reagiert mit eigenen Texten auf Erika Manns Leben, Ansichten und die Pfeffermühle.

Dauer der Vorstellung: 75 Minuten ohne Pause

Es spielen: Roman Horák, Stefanie Jörgler, Markéta Richterová, Philipp Schenker

Konzept, Musik: Roman Horák, Stefanie Jörgler, Markéta Richterová und Philipp Schenker

Regie: Emil Rothermel

Kostüme: Agáta Molčanová

Videoprojektion: Vojtěch Polák, Stefanie Jörgler

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=W71hmN6cghc

Eintritt: 10 Euro (7 Euro ermäßigt) über München Ticket

Veranstalter: Adalbert Stifter Verein, Monacensia im Hildebrandhaus und Münchner Stadtbibliothek

Die Vorstellung „Das Thema: Erika Mann?“ wurde vom Goethe-Institut im Rahmen der Monacensia-Ausstellung „Erika Mann – Kabarettistin – Kriegsreporterin – Politische Rednerin“ initiiert und wird durch den Adalbert Stifter Verein unterstützt.

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Sonntag, 26. März 2023

19.00 Uhr

Auf ein Bier mit Jaroslav Rudiš

Lesung und Gespräch

Bufet, Dachauer Str. 7a, München

Nächster Halt … Bufet: Der Erfolgsautor und überzeugte Bahnfahrer Jaroslav Rudiš stellt in Münchens kultigster Bahnhofskneipe seine Ode an die Eisenbahn Gebrauchsanweisung fürs Zugfahren (Piper 2021) vor. Im Gepäck auch dabei: sein Roman Winterbergs letzte Reise (Luchterhand 2019) und die Graphic Novel Nachtgestalten (Luchterhand 2021, gemeinsam mit Nicolas Mahler).

Jaroslav Rudiš (*1972 in Turnov) ist Roman-, Drehbuch- und Comicautor und schreibt sowohl auf Tschechisch als auch auf Deutsch. Für sein Werk und seinen Beitrag zur Verständigung zwischen Deutschland und Tschechien erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter 2014 den Usedomer Literaturpreis, 2018 den Preis der Literaturhäuser, 2021 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland sowie 2022 den Karel-Čapek-Preis.

Anmeldung hier.

Eintritt: 7 € (inkl. Willkommensgetränk) an der Abendkasse.

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins und des Tschechischen Zentrums München

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Freitag, 31. März 2023

18.00 Uhr

Eva Habel: Zu Gast bei den Roma in Schluckenau

Buchpräsentation

HDO-Gaststätte „Zum Alten Bezirksamt“, Am Lilienberg 5, München

Dass Liebe durch den Magen geht, ist bekannt. Dies war wohl auch für Eva Habel ein Grund, ein Kochbuch der Roma herauszubringen, die seit vielen Jahrzehnten im Schluckenauer Zipfel in Nordböhmen leben. Die Schluckenauer Roma kamen ursprünglich aus verschiedenen Teilen der einstigen Donaumonarchie und wurden nach 1945 in der kommunistischen Tschechoslowakei in die Grenzregion umgesiedelt. Von überall her brachten sie auch ihre Rezepte mit, wobei viele davon den Sudetendeutschen ebenfalls vertraut sein dürften.

So entstand ein hochinteressantes Buch mit vielen Kochanleitungen für Süßes und Herzhaftes. Dazwischen finden sich Erinnerungen und Bilder aus dem althergebrachten Leben der Schluckenauer Roma. Somit führt das Buch nicht nur in ihre Küche, sondern auch in ihre Lebenswelt ein. Indem es in den Lebensgeschichten der Roma die Wechselwirkungen mit der Mehrheitsgesellschaft reflektiert, schließt es eine große Wissenslücke über diese Minderheit.

Das Kochbuch Zu Gast bei den Roma in Schluckenau wurde vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, dem Bundesjustizministerium, dem Regierungsamt der Tschechischen Republik, Renovabis und dem Bistum Eichstätt gefördert. Es erscheint auf Tschechisch, Deutsch und Romanes.

Eva Habel ist Direktorin der regionalen Caritas Schluckenau/Šluknov (Tschechien). Von 1999 bis 2008 war sie Heimatpflegerin der Sudetendeutschen. Seit 2008 ist sie als Pastoralreferentin der Caritas für die Roma-Minderheit in Schluckenau tätig. Sie kümmert sich vor allem um Roma-Familien, die in schwierigen Verhältnissen leben. Mit Hilfe des Leitmeritzer Bischofs Jan Baxant gründete sie eine Gebietsdirektion. Dank der Unterstützung aus Deutschland realisierte sie zahlreiche Projekte, um die Situation der Menschen zu verbessern. Auch Koch- und Backkurse für Romakinder und -jugendliche stehen auf ihrem Programm.

Die Teilnehmerrzahl ist auf 30 begrenzt. Anmeldung nötig unter poststelle@hdo.bayern.de

Unkostenbeitrag 20 Euro/Person bei Verkostung von drei Gerichten aus dem Kochbuch.

Eine Veranstaltung des Hauses des Deutschen Ostens in Kooperation mit der Heimatpflegerin der Sudetendeutschen und dem Kulturreferat für böhmische Länder im Adalbert Stifter Verein

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Aktuelles

Online Veranstaltungen

Neu auf Youtube:

Von Prag nach Wien und zurück

Vortrag von Michaela Škultéty in der Reihe "Mein Weg zu unseren Deutschen"

Michaela Škultéty, geboren in Prag, ist Übersetzerin und Autorin. Sie übersetzte u. a. Werke von Jaroslav Rudiš, Michael Stavarič, Jaromír Konečný, Eva Umlauf und Elisabeth Sommer-Lefkovits ins Tschechische. 2019 hat sie ein eigenes Buch mit dem Titel Život a jiné nesrovnalosti (Das Leben und andere Unregelmäßigkeiten) herausgegeben.

In ihrem Beitrag spricht sie u. a. über ihren Weg zur deutschen Sprache und zu den Deutschen, den besonders ihr in Wien lebender Großvater mit jüdischen Wurzeln prägte. Obwohl er seine gesamte Familie im Holocaust verlor, schätzte er weiterhin die deutsche Kultur und Sprache. Škultéty thematisiert auch ihre Faszination für die literarische Vielfalt Prags vor dem Zweiten Weltkrieg, in der sich das deutsche, tschechische und jüdische Element gegenseitig beeinflussten.

Ein Angebot des Kulturreferats für die böhmischen Länder in Kooperation mit dem Tschechischen Zentrum München

Link zum Video.

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Grenzen / Nachbarschaften / neue Stimmen

Grenzen, Nachbarschaften, neue Stimmen – ein bayerisch-tschechisches Netzwerktreffen

Im Juni dieses Jahres trafen sich in Sulzbach-Rosenberg sieben Schriftstellerinnen und Schriftsteller um über ihr Werk und das literarische Leben in ihren Länder zu reden. Kurzprosa und Filminterviews geben nun einen Enblick in die Themen und Gespräche.

Unter dem Motto „Grenzen, Nachbarschaften, neue Stimmen“ setzte sich im Juni 2022 der Austausch zwischen tschechischen und bayerischen Autorinnen und Autoren fort, der 2011 auf gemeinsame Initiative des Literaturhauses Oberpfalz und des Prager Literaturhaus begann und sich Themen wie „Heimat“ und „Gewalt und Gedächtnis“ widmete. Das Treffen fand erstmals als Kooperationsveranstaltung des Adalbert Stifter Vereins (München), des České literární centrum / Tschechischen Literaturzentrums (Prag) und des Literaturhauses Oberpfalz statt, nach einer gemeinsamen deutsch-tschechischen Lyrik-Veranstaltung im Sommer 2021.

Im Zentrum des dreitägigen Treffens mit Ulrike Anna Bleier, Dora Kaprálová, Sophia Klink, Markus Ostermair, Markéta Pilátová, Jan Štifter und Jonáš Zbořil (die ebenfalls eingeladene Slata Roschal musste wegen Krankheit absagen) standen Gespräche über aktuelle Schreibprojekte und Veröffentlichungen, bei denen die Übersetzerinnen und Dolmetscherinnen Julia Miesenböck und Lenka Hošová wertvolle Unterstützung leisteten.

Bei aller Unterschiedlichkeit der Themen und Textformen kristallisierte sich ein starkes gemeinsames Interesse für Orte und Nicht-Orte und für die Frage nach dem Verbunden-Sein und dem Sich-Fremd-Fühlen als existenziellem Lebensgefühl heraus. Sophia Klink, Biologin, Lyrikerin und Stifter-Stipendiatin 2022, und Jonáš Zbořil, Lyriker und Journalist, trafen sich darüber hinaus in ihrem Anliegen, über die Verbindung von Mensch und Natur zu schreiben, mit kritischem Blick für die zerstörerischen Auswirkungen des Anthropozän. Markus Ostermeier, dessen Debütroman „Der Sandler“ (2020. Osburg Verlag) im Münchner Obdachlosen-Milieu spielt, las eine Passage aus einem neuen Romanprojekt, das dem Bauerhof-Sterben und dem wenig beachteten Thema der Selbstmorde bei Landwirten nachgeht. Ulrike Anna Bleiers im Herbst 2022 veröffentlichter Roman „Spukhafte Fernwirkung“ (lichtung verlag) zeichnet sich durch ein stark fragmentiertes Erzählen aus. In kurzen Kapiteln entsteht ein Tableau von 200 Figuren, die dramaturgisch durch den Amoklauf in einem Einkaufszentrum miteinander verbunden sind. Auch Dora Kaprálová, bedient sich der kurzen Form der Prosa. Sie bezeichnete die Erzählungen ihres aktuellen Buchs „Inseln“ (in der deutschen Übersetzung erschienen im Balaena Verlag) als „literarische Bonsais“ und spürt darin einer mittel- und osteuropäischen Erfahrung des Fremdseins nach. Markéta Pilátová ist nach Jahren in Südamerika in ihre Heimatregion, in das böhmische Altvatergebirge, zurückgekehrt, den magischen Realismus der lateinamerikanischen Literatur im Gepäck. Ihr aktueller Roman „Die dunkle Seite“ (In deutscher Übersetzung im Wieser Verlag erschienen) kreist um ein Institut für Paranormale Phänomene – keine Erfindung – so die Autorin - sondern in Zeiten des Kommunismus ein sehr reales Instrument der Überwachung, das es in ähnlicher Form auch beim amerikanischen Geheimdienst gab. Weiter zurück in die tschechische Geschichte und in seine Heimatstadt Budweis führt Jan Štifters aktuelles Romanprojekt. Auf den Spuren seiner sudetendeutschen Großmutter interessiert ihn Budweis als vergessene deutsche Sprach-Insel Anfang des 20. Jahrhunderts und die Geschichte der Budweiser Kaffeehäuser, wie das „Café Groll“, die oftmals auch Bordelle waren.

Eine weitere Gesprächsrunde, an der auch Verlegerin Heike Birke aus dem Balaena Verlag teilnahm, konzentrierte sich auf den Austausch über die Bedingungen der Schriftstellerexistenz, über Möglichkeiten der Veröffentlichung und des Übersetzt-Werdens, die Rolle von Agenturen, über die Förderung, z.B. durch Aufenthaltsstipendien und über eigene Aktivitäten im Veranstaltungsbetrieb.

Die Teilnehmenden verfassten im Anschluss an das Treffen Kurzessays, die in deutscher Fassung hier im Literaturportal und in der tschechischen Version auf der Website des CLC veröffentlicht und nachzulesen sind. Dazu entstanden vor Ort im Literaturhaus kurze Video-Porträts, in denen die Autorinnen und Autoren zu Fragen nach der tschechischen und deutschen Literatur, nach der Bedeutung der Grenzöffnung 1989 und der Reaktion von Literatur auf aktuelle politische Ereignisse Stellung beziehen.

Das Vernetzungstreffen wurde gefördert vom Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds und der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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Launch der Medienplattform zwischengrenzen.online

Grenzen sind ein Thema, das mit der Coronapandemie, wiederkehrenden Migrationswellen und dem Krieg in der Ukraine noch aktueller geworden ist. Mit Blogbeiträgen, einer Video-Reihe und einem Podcast widmen wir uns mit der neuen Platform zwischengrenzen.online.

Grenzsituationen, Grenzziehungen sowie Grenzüberschreitungen und ihrer Bedeutung anhand von konkreten Beispielen aus dem mittel- und südosteuropäischen Raum. Biografien stehen dabei ebenso im Mittelpunkt wie Geschichte, Sprache, Kultur und geopolitische Aspekte.

Die Platform haben wir gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen vom Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München aufgebaut, im Rahmen eines gemeinsamen, von Kultur.Gemeinschaften ausgeschriebenen Förderprogramms.

Bis Jahresende werden wir wöchentlich neue Beiträge – Text, Video oder Audiofeature – veröffentlichen. Die ersten fünf Beiträge finden Sie bereits online auf: zwischengrenzen.online


Blog-Serie „Zwischen Grenzen“ 
Zuzana Jürgens: Wie ein Altarbild aus Tetschen nach Bayern und wieder zurückkam 
Enikő Dácz: Literarische Grenzen und Entgrenzungen: Adolf Meschendörfer, Heinrich Zillich und die Literaturpolitik des Dritten Reichs 

Videoreihe „Spot on“ 
Anna Paap: Margarete Schell 
Wolfgang Schwarz: Erich Kühnhackl 

Podcast „Münchner Grenzerfahrungen“ 
Tobias Weger: Die Geschichte überwindet Grenzen. Im Gespräch mit Konrad Gündisch 
 
Unserer „crossmedialen“ Features gehen auf unsere wissenschaftliche Forschung zurück – und sollen gleichzeitig auf dem digitalen Weg ein breites Publikum erreichen. Darum haben wir uns auch auf der „handwerklichen“ Ebene intensiv weitergebildet und uns im Rahmen des Projektes theoretisch und praktisch mit dem Thema der digitalen Wissensvermittlung auseinandergesetzt: 
 
Wie wird eine Online-Strategie entwickelt? Wie verfasse ich Texte, die auf Bildschirmen gerne gelesen werden? Diese Fragen haben wir gemeinsam mit der Kulturvermittlerin Dr. Tanja Praske beantwortet. 

Wie entwickle ich Video- und Audioformate? Und wie kann ich sie im eigenen Haus effizient, professionell und für das Zielpublikum ansprechend produzieren? Dazu haben uns die Filmemacher Holger Gutt und Michaela Smykalla von Filmkultur geschult. 

Nicht zuletzt haben wir mit dem renommierten Literatursprecher und Sprechtrainer Helmut Becker an unserer Sprechtechnik gearbeitet – neben dem Gehirn ist unsere Stimme das vielleicht wichtigste Instrument für Wissenschaftler:innen und Kulturmittler:innen, online, aber auch offline.  

Die visuelle und technische Entwicklung der Online-Plattform stellt eine weitere wichtige Horizonterweiterung für uns dar. Umso dankbarer sind wir über die produktive Zusammenarbeit mit der Designerin und Expertin für strategische Markenentwicklung Susana Frau und den Entwicklern von Kollektiv17

„Zwischen Grenzen“ ist also noch viel mehr als eine Auseinandersetzung mit dem Thema „Grenzen“ – es ist ein Projekt zur „digitalen Selbstermächtigung“ unserer Einrichtungen und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.  

Die Plattform zwischengrenzen.online wird zu unserer Online-Medienplattform werden, auch über das Projekt „Zwischen Grenzen“ hinaus. Für eine nachhaltige Nutzung ist also gesorgt.

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Neu auf Youtube:

100 Jahre Klapperzahns Wunderelf von Eduard Bass

Vortrag von Stefan Zwicker

Mit einem Grußwort des Botschafters der Tschechischen Republik in Deutschland, Tomáš Kafka

Mit Klapperzahns Wunderelf veröffentlichte der Kabarettsänger, Rezitator, Erzähler und Journalist Eduard Bass (1888–1946) vor genau hundert Jahren den vielleicht besten Fußballroman aller Zeiten. Er ist Fußballmärchen, Roman über Sport in der Moderne und phantastische Erzählung zugleich – ein Buch für Kinder und Erwachsene.

Der alte Klapperzahn formt aus seinen elf Söhnen eine Fußballmannschaft, die nach jahrelangem Training selbst Spitzenklubs wie Slavia Prag, Mailand oder den FC Barcelona bezwingt. Geschlagen wird sie schließlich erst von einem kleinen Jungen mit einem runden Lederball …

Klapperzahns Wunderelf stammt aus der Zeit, als der Fußball laufen lernte. Es ist die glühende Liebeserklärung eines Prager Fußballverrückten – und zugleich kritische Beschäftigung mit einem Massensport, der seine Unschuld verliert: Geldgier, Starkult und Rassismus bedrohen die pure Lust am Kicken. Der Historiker Stefan Zwicker erläutert in seinem Vortrag die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des Werks, das 1938 und 1967 auch verfilmt wurde. Es erscheint im Oktober 2022 in neuem Dress im Arco Verlag.

Moderation: Wolfgang Schwarz

Link zum Video

Eduard Bass: Klapperzahns Wunderelf. Roman. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Stefan Zwicker. Illustriert von Josef Čapek. Aus dem Tschechischen. Arco Orca 2022. € 15. ISBN 978-3-96587-054-3

Eine Veranstaltung des Kulturreferats für die böhmischen Länder im Adalbert Stifter Verein

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Publikationen

Neue Ausgabe Sudetenland

3-4|2022

Das aktuelle Heft ist dem Kunsthistoriker, Denkmalpfleger und Grenzgänger Hugo Rokyta (1912–1999) gewidmet, auf dessen Initiative unter anderem die Einrichtung der Gedenkstätte in Adalbert Stifters Geburtshaus in Oberplan/Horní Planá zurückgeht; es erinnern sich Weggefährten aus seinem universitären, publizistischen und denkmalpflegerischen Umfeld. Beiträge von Johannes Jetschgo und Tereza Vokurková zeugen ebenso vom Erfindungsreichtum böhmischer Industrieller wie der Schwerpunkt über die Porzellanindustrie in Böhmen. Hartmut Binder wirft ein Licht auf die lebhafte Freizeitbeschäftigung in Kafkas Familie, Michael Eckardt findet die Spuren eines böhmischen Emigranten in Südafrika. Die Übersetzerin Zuzana Finger blickt zurück auf ihren Weg zum Tschechischen, Franziska Mayer hat die Ghettogeschichten von Lepold Kompert wiedergelesen, und Hansjürgen Gartner blickt auf das reiche Schaffen des berühmten Künstlers Friedensreich Hundertwasser. Außerdem finden Sie im Heft die preisgekrönte Übersetzung von Susanne Marlene Bierlmeier eines Romanausschnitts von Elsa Aids, Texte des bayerisch-tschechischen Netzwerktreffens und Gedichte der Stifter-Stipendiatinnen Christine Pitzke und Sophia Klink.

 

Editorial

Peter Becher: Vielfältige Vergangenheit, ungewisse Zukunft

 

Feuilleton

Ursula Haas: Ahoj zwischen München und Prag

 

Porträt: Hugo Rokyta

Erhard Koppensteiner: Geglückter Dienst an der Kultur

Harald Salfellner: Altprager Original

Lenka Hůlková: Stifter-Gedenken und Völkerverständigung

 

Thema: Unternehmer und Industrielle

Johannes Jetschgo: Pioniere und Großunternehmer. Aufstieg und Fall der Industriellenfamilie Lanna

Tereza Vokurková: Gartenkunst hinter Industrieanlagen

 

Thema: Porzellan aus Böhmen

Thomas Miltschus: Aus den Bädern in alle Welt

Thomas Miltschus: Luxus für die High Society

István Gergely Szűts: Sudetendeutsche Porzellanmaler in Ungarn

 

Literatur im Spiegel

Hartmut Binder: Franzefuß. Vom Kartenspiel in der Familie Kafka

Hans Oskar Simon: Victor Fleischer – eine Würdigung (1950)

Michael Eckardt: „Er stammte aus Komotau in Böhmen“. Eine biografische Wiedergutmachung für Victor Fleischer

 

Forum der Übersetzer

Zuzana Finger: Mein verschlungener Weg zum Tschechischen

 

Lyrik

Christine Pitzke: Der Penelopist

Sophia Klink: Horní Planá (Anwurf und Tünche; Schwemmhaken; Um ein Tal zu fluten)

 

Prosa

Elsa Aids: Vorbereitet auf alles

Sophia Klink: Niemandsland

Jan Štifter: Autobahn nach Süden

 

Kunst und Kontext

Hansjürgen Gartner: Friedensreich Hundertwasser

 

Wiedergelesen

Franziska Mayer: Jüdische Stoffsuchergeschichten. Leopold Komperts Sammlung „Aus dem Ghetto“ (1848)

 

Aktuelle Kultur

Martina Schneibergová: Wiederentdeckte Märchenoper. Jaromír Weinbergers „Schwanda“ im Prager Nationaltheater

Martina Schneibergová: Stimmen aus der Vergangenheit. Poesiomaten erinnern an die ehemalige Bevölkerung

 

Würdigungen

Susanne Habel: Zwischen hier und dort. Nachruf auf die Schriftstellerin Erica Pedretti (1930–2022)

Ursula Haas: Erwachend höre ich die Träume sprechen. Johanna Anderka (1933–2022), große Dichterin aus Mähren

Wolfgang Sréter: Es kommt darauf an, die Welt zu entdecken

 

Rezensionen

 

Jahresverzeichnis: 64. Jahrgang 2022

 

Autoren, Mitarbeiter, Bildnachweis

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Má cesta k našim Němcům

Deset českých pohledů

Wolfgang Schwarz (ed.)

„Unsere Deutschen“ werden die Sudetendeutschen von den Tschechen genannt. Lange lebten beide Volksgruppen in Böhmen friedlich zusammen. Nazi-Terror, Vertreibung und kommunistische Ideologie beendeten dieses Zusammenleben gewaltsam. Der Kommunismus dämonisierte fortan alle Sudetendeutschen pauschal als Revanchisten, auf sudetendeutscher Seite blieb man oft auf das eigene Leid fokussiert. Welche persönlichen Erfahrungen verbinden tschechische Schriftsteller, Künstler und Intellektuelle mit ihren einstigen Landsleuten, aber auch mit den Deutschen generell? Während einer zwischen 2016 und 2018 in München durchgeführten Vortragsreihe erzählten zehn bekannte Autorinnen und Autoren von ihren Erlebnissen und Wahrnehmungen und setzten sich auch mit der Vertreibung der Sudetendeutschen ab 1945 auseinander.

Die Publikation ist die tschechische Übersetzung des Buchs Mein Weg zu unseren Deutschen, erschienen 2019 im lichtung Verlag.

Mit Beiträgen von Radka Denemarková, Tomáš  Kraus, Tomáš Kafka, Jiří Padevět, Lída Rakušanová, Jaroslav Rudiš, Erik Tabery, Mark Ther, Kateřina Tučková und Milan Uhde.

Gefördert durch die Agentura pro rozvoj Broumovska [Agentur für die Entwicklung des Braunauer Ländchens]

Broumov: Agentura pro rozvoj Broumovska 2022. 147 Seiten. ISBN: 978-80-907208-9-3. 8,00 €

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Neues Stifter Jahrbuch

Neue Folge 35|2021

Die besten deutsch- bzw. tschechischsprachigen (germano)bohemistischen Arbeiten der Jahre 2018/19 wurden 2021 in Prag ausgezeichnet. Die Laudationes und zwei Beiträge der Preisträger sind im Jahrbuch nachzulesen: Ivo Habán stellt den sudetenschlesischen Maler Paul Gebauer vor, Neil Stewart zieht erhellende Parallelen zwischen Karel Hlaváček und Franz Kafka. Wie Kafka sich mit dem Jiddischen auseinandersetzte und  dabei über seine eigene jüdische Identität nachdachte, beschreibt Boris Blahak. Und zu der Tagung über studentische Bewegungen, Netzwerke, Avantgarden in Prag finden Sie einen Bericht sowie einen der Vorträge: Marek Vajchr entdeckt die Figur des Prager Studenten schon im 18. Jahrhundert bei dem preußisch-böhmischen Schriftsteller Otto von Graben zum Stein. Der Jahresbericht 2021, Rezensionen und eine Zeitschriftenschau ergänzen die wissenschaftlichen Beiträge.

 

 

Inhalt

Zuzana Jürgens und Franziska Mayer: Aufbruch ins Digitale

Johannes John: Produktive Neugier. Alfred Doppler zum 100. Geburtstag

 

Otokar-Fischer-Preis 2020

Jan Budňák: Laudatio auf Ivo Habán und Anna Habánová für die beste tschechischsprachige germanobohemistische Arbeit der Jahre 2018/19

Alfrun Kliems: Laudatio auf Neil Stewart für die beste deutschsprachige germanobohemistische Arbeit der Jahre 2018/19

Peter Becher: Laudatio auf Jiř  Stromšík. Sonderpreis der Jury

Ivo Habán: Paul Gebauer, ein Moderner im Sog der Heimatkunst

Neil Stewart: Hybridität und Metamorphose. Karel Hlaváček und Franz Kafka

 

Weitere wissenschaftliche Beiträge und Essays

Boris Blahak: Jiddisch hören, jüdisch sprechen. Spracherwerbs- und Spracherinnerungsstrategien bei Franz Kafka und Max Brod

David Smrček: Tagungsbericht: Studentische Bewegungen, Netzwerke, Avantgarden. Das Beispiel Prag in Politik, Literatur, Film und kulturellem Gedächtnis 1848 bis 1990

Marek Vajchr: „Prager Studenten“ und andere böhmische Motive im Werk von Otto von Graben zum Stein

 

Rezensionen

Thomas Krzenck – Lucie Doležalov , Michal Dragoun (Hrsg.): Kříž z Telče (1434–1504). Písař, sběratel, autor [Kříž von Teltsch (1434–1504). Schreiber, Sammler, Autor]

Thomas Krzenck – Kamil Boldan: Počátek českého knihtisku [Die Anfänge des böhmischen Buchdrucks]

Bernd Rill – Pierre Monnet: Karl IV. Der europäische Kaiser

Franz Adam – Adalbert Stifter: Briefe 1859–1862. Hrsg. von Wolfgang Hackl und Wolfgang Wiesmüller

 

Zeitschriftenschau

Aussiger Beiträge. Germanische Schriftenreihe aus Forschung und Lehre

Bohemia. Zeitschrift für Geschichte und Kultur der böhmischen Länder. A Journal of History and Civilisation in East Central Europe

Brücken. Zeitschrift für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaft

Germanoslavica. Zeitschrift für germano-slawische Studien

Jahrbuch. Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich

Studia Germanistica. Acta Facultatis Philosophicae Universitatis Ostraviensis

 

Jahresbericht 2021

 

Autoren und Mitarbeiter

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