Lesung

Deutsch-Tschechische Familiengeschichten mit Miloš Doležal

Der Krieg ist vorbei, aber die Welt wird nie mehr dieselbe sein. Die Dämonen verschwinden nicht, nehmen nur eine andere Gestalt an. In seinen Erzählungen, die unter dem Titel 1945: Léto běsů (1945: Sommer der Dämonen) 2022 im Verlag Host erschienen sind, schildert Miloš Doležal Ereignisse und Schicksale aus dieser Zeit und setzt sie durch seine Recherchen in einen breiteren Kontext. Die Protagonistinnen und Protagonisten seiner „Dokumentarerzählungen“, wie er sie nennt, werden dadurch in den Voraussetzungen und Folgen ihres Handelns greifbar und nahbar. Das sensible und meisterhaft geschriebene Mosaik der direkten Nachkriegszeit ist zugleich auch ein Abriss jener Epoche, die nur selten einen gerechten Umgang mit dem vorausgegangenen Unrecht fand.

Miloš Doležal, geb. 1970, ist tschechischer Lyriker, Schriftsteller und Journalist, der sich vor allem in seinem publizistischen Werk den Schicksalen von vergessenen oder durch das kommunistische oder nazistische Regime verfolgten Personen widmet. In Sudetenland 3-4|2023 erschien sein Porträt Gertrude Urzidils unter dem Titel Hallo, hier niemand, nur ich.

Moderation: Zuzana Jürgens

Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins – Kulturinstitut für die böhmischen Länder, des Deutschen Kulturforums östliches Europa und des Literaturforums im Brecht-Haus.

Gefördert durch den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.


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Literaturforum im Brecht-Haus, Chausseestraße 125, Berlin

Eintritt: 6 €, ermäßigt 4 €