Der Adalbert Stifter Verein, der am 5. Mai 1947 in München von Wissenschaftlern und Künstlern aus Prag und den Sudetenländern gegründet wurde, hat sich im Laufe seiner Existenz stets weiterentwickelt, im Rückblick auf Denkanstöße, die bereits durch den Namenspatron Adalbert Stifter gegeben wurden, ebenso wie im Ausblick auf die deutsch-tschechische Zusammenarbeit und ein versöhnliches Selbstbild der Völker. In den ersten Jahren diente der Verein als kulturelle Plattform. Er veranstaltete die Pfingstkulturtage in Bad Aibling (1948) und Bayreuth (1949), förderte sudetendeutschen Künstler und betreute die Vertriebenen bei ihrem Weg der Integration.
Seit 1952 wird der Verein von der Bundesregierung institutionell gefördert. Grundlage dafür ist der Kulturparagraph des Bundesvertriebenen- und Flüchtlingsgesetzes (§ 96 BVFG). Im Lauf der 50er Jahre wandelte sich der Adalbert Stifter Verein zu einem Kulturinstitut mit hauptamtlichen Mitarbeitern, das kulturgeschichtliche Ausstellungen und Sammelbänder erarbeitet, Künstlertreffen, Autorenlesungen und wissenschaftliche Vorträge durchführt.