Inter arma silent musae. Der klassische Spruch von den in den Kriegszeiten schweigenden Musen berührt auf der Wunschvorstellung, die Künste als „reine“ und von Blut und Gewalt unberührte Produkte des menschlichen Geistes zu sehen.
In Wirklichkeit wurden keine Kriege geführt und keine Schlachten geschlagen, ohne dass dabei auch Schriftsteller und Künstler aller Gattungen und Richtungen ihren Beitrag geleistet hätten.
Diejenigen von ihnen, die Mut und Kraft besaßen, im Geklirr der Waffen und im Dröhnen der Schlachtenrufe andere Worte zu schreiben, Bilder zu malen und Lieder zu singen, wurden schnell zu Außenseitern, ja zu Gegnern oder Verrätern abgestempelt.
Der „Große Krieg“ von 1914-1918 war auch eine große Herausforderung für die Künste: Schriftsteller, Maler, Schauspieler und Musiker reagierten auf verschiedene Weise darauf: bejahend, zweifelnd, ablehnend.
Von diesen Menschen in der Welt der k.u.k. Monarchie ist hier die Rede.