Die deutschsprachige Literatur aus Mähren steht im Schatten der Prager deutschen Literatur. Wenn man sie auf Autoren jüdischer Herkunft beschränkt, dann um so mehr. Es ist zum Teil auch auf die Prager bzw. böhmische Perspektive der Historiker deutschsprachiger Literatur aus Böhmen, Mähren und Österreichisch-Schlesien zurückzuführen, dass bei Mühlberger, Eisner oder Serke mährische Autoren seltener genannt werden. Deshalb muss man die Pionierarbeit von Jiři Veselý und Ludvík Václavek, das laufende Lexikonprojekt der Olmützer Arbeitsstelle für deutschsprachige Literatur aus Möhren und – last but not least – diese Ausstellung des Adalbert Stifter Vereins hervorheben, weil sie alle versuchen, die zum großen Teil vergessene Literatur aus dem Schattten der Prager Autoren hervorzuholen. Im erwähnten tschechischen Autorenlexikon aus dem Jahre 1987 findet man z.B. 14 von den 25 in diese Ausstellungsbroschüre aufgenommenen Autoren, bei Mühlberger 10, in Walter Killys Literaturlexikon 16.