Lesung und Gespräch
Miloš Doležal: Sommer der Dämonen

Jan Bartoš
Der Krieg ist vorbei, aber die Welt wird nie mehr dieselbe sein. Die Dämonen verschwinden nicht, nehmen nur eine andere Gestalt an. In seinen Erzählungen schildert Miloš Doležal Ereignisse und Schicksale aus dieser Zeit, wobei er sie durch seine Recherchen in einen breiteren Kontext setzt. Die Protagonistinnen und Protagonisten seiner „Dokumentarerzählungen“, wie er sie nennt, werden dadurch in den Voraussetzungen und Folgen ihres Handelns greifbar und nahbar. Das sensible und meisterhaft geschriebene Mosaik der direkten Nachkriegszeit ist zugleich auch ein Abriss jener Epoche, die nur selten einen gerechten Umgang mit dem vorausgegangenen Unrecht fand.
Miloš Doležal (geboren 1970) ist tschechischer Lyriker, Schriftsteller und Journalist, der sich vor allem in seinem publizistischen Werk den Schicksalen von vergessenen oder durch das kommunistische oder nazistischen Regime verfolgten Personen widmet. In Sudetenland 3-4|2023 erschien sein Porträt Gertrude Urzidils unter dem Titel Hallo, hier niemand, nur ich. Der Erzählband Sommer der Dämonen erschien unter dem Titel 1945: Léto běsů 2022 im Verlag Host.
Moderation: Zuzana Jürgens
Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins – Kulturinstitut für die böhmischen Länder und der Ackermann-Gemeinde im Rahmen der Deutsch-Tschechischen Begegnungstage 2025.
Kooperationspartner: