Gudrun Heißig

(* 5. 8. 1942 Gablonz an der Neiße/Jablonec nad Nisou) Slawistin, Historikerin, Ethnographin, Übersetzerin, Dolmetscherin, Mitglied im Adalbert Stifter Verein seit 1989

Gudrun Heißig, geb. Mieth, kam am 5. August 1942 in Gablonz an der Neiße/Jablonec nad Nisou zur Welt. Zusammen mit ihren Eltern und ihrem Bruder wurde sie im Jahr 1964 aus dem Staatsverband der Tschechoslowakischen sozialistischen Republik entlassen und übersiedelte im Rahmen der Familienzusammenführung nach Baden-Württemberg. Dort lebte die Mutter ihres Vaters bei der Familie seiner Schwester, sie waren bereits 1945 abgeschoben worden.

In den Jahren 1965–1971 studierte sie an der Pädagogischen Hochschule Stuttgart und an der LMU München Slawistik, Osteuropäische Geschichte und Ethnographie. Während ihres Studiums fertigte sie erste Übersetzungen an. Im Jahr 1967 legte sie die staatliche Prüfung für Übersetzer und Dolmetscher ab, 1968 folgte die Beeidigung als Dolmetscherin und Übersetzerin.

Danach arbeitete sie als öffentlich bestellte und beeidigte Dolmetscherin und Übersetzerin für tschechische Sprache vor allem für Gerichte und Behörden und natürlich auch für Privatkunden. In den Jahren 1980–1990 Jahren war sie Prüferin bei den Dolmetscher- und Übersetzerprüfungen im Bayrischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Diese Tätigkeit endete mit der Übertragung der Prüfungen auf Translatologische Fakultäten (z.B. Leipzig).

Ab 1990 kam es zu zahlreichen Dolmetschereinsätzen bei Konferenzen, Verhandlungen und Tagungen (wiederum für Behörden sowie Gerichte und bayerische Staatsministerien, in der Wirtschaft, aber auch in immer größerem Umfang im Bereich der sudetendeutsch-tschechischen Verständigung für Sudetendeutsche Landsmannschaft, Ackermanngemeinde, Tschechisches Zentrum München u. ä.).

Gudrun Heißig ist mit Kurt Heißig verheiratet, sie haben vier Kinder. Im Adalbert Stifter Verein ist sie Mitglied seit 1989.

Mehr zu ihr auch im Video in der Reihe Böhmische Spuren in München auf Youtube.