Jan Němec

Der Prosaautor, Literaturkritiker und Chefredakteur der literarischen Zeitschrift Host ist 1981 in Brünn geboren. Für seinen auch auf Deutsch veröffentlichten Roman Dějiny světla (2013; dt. als Geschichte des Lichts, Osburg Verlag 2019) über den Fotografen František Drtikol erhielte er den Europäischen Literaturpreis. Im Roman Možnosti milostného románu (Möglichkeiten eines Liebesromans, 2019) untersucht er entlang einer gescheiterten Beziehung die Grenzen autobiografischen Schreibens. Zuletzt erschienen seine Gespräche mit tschechischen Persönlichkeiten über Spiritualität und deren lebensverändernden Einfluss Znamení neznámého (Zeichen des Unbekannten, 2021, zusammen mit Petr Vizina). Nicht nur in Tschechien ist er ein erfolgreicher Autor – seine Bücher wurden bislang in fünfzehn Sprachen übersetzt.
Während des Residenzaufenthalts will er unter anderem an folgendem Projekten arbeiten: „Das erste ist ein Erzählungszyklus, der das Geschehen in der Ukraine reflektiert. Es ist meine Art und Weise, mich mit den Kriegsereignissen auseinanderzusetzen. Gleichzeitig stelle ich mit Überraschung fest, dass ein geringer Abstand fürs Schreiben kein Problem darstellt. Es geht mir nicht direkt um Kriegserzählungen, eher um Tatsachen, die der Krieg sichtbar gemacht hat.“