Vortrag

Publikum der Träume

Zur Versinnbildlichung seelischer Vorgänge in der Kinematografie

Der Otokar-Fischer-Preisträger Marek Vajchr spricht über die Entdeckung der Kinematografie durch die deutsche und tschechische Literatur zwischen Barock und Romantik.

Parallelen zwischen Kino und Traum sind in der Forschung häufig gezogen worden. Doch diese Parallelen finden sich schon zu Zeiten, bevor die Bilder laufen lernten: „Mechanisch-optische“ Vorführungen mit Guckkasten und Laterna Magica beflügelten die Fantasie von Literaten und Gelehrten seit Ende des 17. Jahrhunderts. Trotz Kritik und behördlicher Verbote zogen die magischen Kunststücke der charismatischen Gaukler zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer an, die oft als „unvernünftige“ Kinder, als „müßige“ und „abergläubische“ Weiber verurteilt wurden. Die Entwicklung der „Kinematografie vor dem Film“ zur echten, vollwertigen Kunstgattung soll in dem Vortrag an einigen mehr oder weniger bekannten, teils völlig vergessenen Texten deutscher und tschechischer Schriftsteller zwischen Barock, Aufklärung und Romantik (Otto von Graben zum Stein, Christoph Martin Wieland, Friedrich Maximilian Klinger, Šebestián Hněvkovský, Karel Hynek Mácha) vorgestellt werden.

Der Otokar-Fischer-Preisträger Marek Vajchr ist Literaturkritiker, Redakteur der Zeitschrift Revolver Revue, Schriftsteller und Pädagoge an der Fakultät für Film und Fernsehen der Akademie der musischen Künste (FAMU) in Prag.

Moderation: Franziska Mayer


Uhr

Sudetendeutsches Haus
Hochstraße 8
München

Eintritt: frei