„Pass auf!“ – Tramvestie und andere Texte

Lesung

Der Lyriker und Übersetzer Pavel Novotný spricht mit Kristina Kallert über seine Poesie und das Übersetzen.

Von Liberec nach Jablonec und zurück; eine Tramfahrt mit der Linie 11, eine Metamorphose, eine Welt für sich. In seinem poetischen Schaffen beschäftigt sich Pavel Novotný mit dem Rhythmus der gesprochenen Sprache, und zwar in verschiedensten Formen – von performativen Texten oder Songs über komplexe Textzyklen bis hin zu radiophonen Kompositionen. Der Autor sammelt und klebt, sortiert und komponiert, gewinnt das Material sowohl aus seiner sprachlichen Umwelt als auch aus seinen privaten Erlebnissen und inneren (Sprach-)Bildern. Dabei findet immer eine Art Übersetzung statt, nicht erst dann, wenn seine Texte in andere Sprachen übertragen werden.

Pavel Novotný ist tschechischer Germanist, Poet, Übersetzer (u.a. von Hans Magnus Enzensberger) und radiophoner Künstler. Er arbeitet mit Montage- und Collage-Techniken und experimentiert mit den auditiven Möglichkeiten der Dichtung, etwa für den Tschechischen Rundfunk. Ausgehend von seinem Text Tramvestie ist eine Oper entstanden, die im Prager Nationaltheater uraufgeführt wurde. 2021 wurde er mit dem Preis Magnesia Litera für seine Gedichtsammlung Zápisky z garsonky (dt. Notizen aus der Einzimmerwohnung) ausgezeichnet. Ein Jahr später erhielt er den Dresdner Lyrikpreis.

Kristina Kallert studierte Germanistik und Ostslawistik in Regensburg und Sankt Petersburg, später Bohemistik an der Masaryk-Universität in Brünn. Als freie Übersetzerin hat sie vielbeachtete Neu- und Erstübersetzungen tschechischer Klassiker vorgelegt, darunter Werke von Božena Němcová, Julius Zeyer, Jiří Langer, Vladislav Vančura und Milena Jesenská; übersetzte Texte von Jiří Kolář und Bohumila Grögerová erscheinen dieses Jahr. Für ihre Übertragung von Vladislav Vančuras Pole orná a válečná (dt. Felder und Schlachtfelder, Arco 2016) erhielt sie ein Arbeitsstipendium des Freistaats Bayern.

Einführung: Svetlana Efimova (LMU München)

Eintritt: 12 € / 9 € (ermäßigt und für MÜF-Mitglieder)

Veranstalter: Institut für Slavische Philologie der LMU München, Münchner Übersetzerforum (MÜF) und Tschechisches Zentrum München in Kooperation mit dem Adalbert Stifter Verein – Kulturinstitut für die böhmischen Länder und dem Lyrik Kabinett

Donnerstag, 24. Oktober 2024, 19 Uhr
Bibliothek im Literaturhaus München, Salvatorplatz 1, München
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